Wehrmachtsgasmasken, deren Teile und Transportdosen wurden in hohem Maße zu Notbehelfen konvertiert



Das liegt sicher an der sehr hohen Verfügbarkeit. Obwohl im 2. Weltkrieg in der Kriegsführung kein Giftgas eingesetzt worden war, trug jeder Soldat als Vorsorge eine Gasmaske mit sich. Noch größer war die Zahl der eingelagerten Filter zu den Gasmasken, denn für jede Gasmaske musste wegen der zeitlich begrenzten Schutzwirkung der Filter mehrere Ersatzstücke vorrätig gehalten werden.

Sehr häufig fand die Gasmaskenbüchse in der Nachkriegszeit in Haushalten in unverändertem Zustand als Vorratsdose für Mehl, Gibs oder andere Dinge Gebrauch. Ihr Vorteil war ihr nahezu luftdichter Deckel, der Mehl sicher vor Motten und andere Schädlinge schützte und bei Gibs ein unerwünschtes Abbinden durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit unterband.
Konversionen von Gasmasken erfolgten allerdings überwiegend im gewerblichen und industriellen Bereich.

Aus den Gasmaskenbüchsen wurden hauptsächlich Kannen verschiedenster Art gefertigt.
Die Filter wurden zu Dosen, Ölflaschen, Trichter und weiteren Kleingefäßen.
Die Gasmaskenscheiben und Ringe wurden zu Glasuntersetzern und Spielzeugen umgearbeitet.



Volksgasmasken, deren Teile und Transportdosen

Volksgasmasken gab es noch sehr viel mehr als Wehrmachtsgasmasken. Sie gehören daher zu den Kriegshinterlassenschaften, von denen man die meisten und die verschiedenartigsten Konversionen findet.

Auch hier wurden die Dosen zu Aufbewahrungsdosen. Aus den Augenringen entstanden ebenfalls Spielzeuge.
Am vielfältigsten wurden allerdings die Tellerfilter genutzt, die zigmilionenfach zur Verfügung standen. Der große Siebdeckel der Vorderseite konnte leicht zur Herstellung von Sieben und Schaumlöffeln verwendet werden. Der gesamte Filterkörper wurde zu Schmuckdosen, aber auch als Leimdosen verwendet. Es wurden daraus Spielzeuge, Eierkocher und viele andere Dinge für Gewerbe und Haushalt produziert.



© horst decker